this post was submitted on 02 Jul 2023
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

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Vor ca. 15 Monaten hatte ich das Glück, einen Plugin-Hybrid als Dienstwagen zu bekommen, den ich auch privat nutzen darf.

Ich schreib mal meine Erfahrungen auf, vielleicht interessiert's ja jemanden :-)

  • Elektrisch fahren macht Spass! Es ist leise und ein super ruhiges Fahrgefühl, und der Elektromotor beschleunigt wie sau aus dem Stand heraus.
  • Der Akku reicht im Sommer für so ca. 50-60k, im Winter deutlich weniger, einerseits weil die Heizung so viel Strom verbraucht, andererseits ist der Akku nicht thermisch gemanaged (wäre er bei einem vollen E-Auto). Als es so -8°C waren, hat der Akku nur noch 10-15km gehalten
  • Mit der Reichweite (vor allem im Sommer) kommt man im Stadtverkehr ganz gut aus, bei längeren Strecken springt dann der Benziner an
  • Laut App fahre ich knapp unter der Hälfte meiner Strecken rein elektrisch, auf die Zeit gerechnet deutlich mehr als die Hälfte (in der Stadt fährt man langsamer, dafür häufiger elektrisch)

Zum Thema laden:

  • Laden dauert ca. 100 Minuten, mit Typ 2 Stecker, das Auto liefert ca. 30s nach Anfang des Ladens eine recht gute Prognose, wann es fertig sein wird. Ene App gibt es auch.
  • Wir haben Glück, 400m von zu Hause ist eine öffentliche Ladesäule mit zwei Ladepältzen, und wenn die belegt ist, ist 150m weiter eine öffentlich nutzbare auf einem privaten Parkplatz. Die öffentlich ist gelegentlich mal (vielleicht 10% der Fälle?) belegt, dann konnte ich immer auf die private ausweichen
  • Bei schönem Wetter nehme ich das gerne als Anlass für einen Spaziergang (Auto zur Ladestation fahren, mini-Sparziergang nach Hause), bei Regen oder sehr ungemütlichen Temperaturen nervt es eher
  • Manchmal findet man z.B. in der Innenstadt in Nürnberg eine freie Ladesäule, wenn sonst freie Parkplätze eher Mangelware sind, sehr cool
  • Wenn ich irgendwo das erste Mal hinfahre, schaue ich (wenn ich genug Zeit habe), ob es irgendwo in der Nähe eine Ladesäule gibt, wenn ja, nutze ich es, wenn nein mach ich mir auch keinen Stress
  • Man kann bei einigen Ladesäulen mit (spezieller) Karte per NFC zahlen (also einfach dranhalten), das ist komfortabel und klappt fast immer. Bei so gut wie allen kann man per App bezahlen, ich habe die DKV-App, die ist leider recht zickig und schmeisst randomly irgend welche Fehler.
  • Der Workflow unterscheidet sich je nach Säule/Bezahlart/Technologie etwas, da muss man aktuell noch tatsächlich lesen, was an den Säulen steht, was nicht immer ganz stimmt (z.B. will die DKV-App, dass man erst in der App auf "Ladevorgang starten" drückt und dann das Kabel anschliesst, dann noch mal auf "Ladevorgang starten" drückt. WTF?). Für mich als technebegeisterten Bastler ganz OK, so 100% Massentauglich ist das noch nicht.
  • Mein Arbeitgeber bietet kostenloses Laden auf dem Firmenparkplatz an, das nutze ich gerne, wenn ich mal im Büro bin (>95% Homeoffice...)

Was es IMHO noch viel zu selten gibt: Ladesäulen auf Parkplätzen bei Supermärkten, Einkaufszentren etc. Ich habe auch schon einige Firmen angesprochen/angeschrieben, da heisst es dann meistens: gute Idee, wollen wir auch, aber der Parkplatz gehört uns gar nicht, und der Besitzer (meist irgend ein Immobilien-Investor) hat kein Interesse. Hier könnte ein bisschen Anreiz aus der Politik (Steuerlicher Anreiz z.B., irgendwann vielleicht auch eine Verpflichtung) helfen.

Seit ich selbst ein "E"-Kennzeichen habe, achte ich auch bei anderen vermehrt darauf, und ich habe den Eindruck, es sind im letzten Jahr auch etwas mehr geworden.

Alles in allem: das nächste Auto wird vermutlich rein elektrisch werden, der Arbeitgeber macht's glücklicherweise möglich. Billig sind sie ja nicht...

Habt ihr noch Fragen? Ich beantworte sie gerne.

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[–] Megasthenes 2 points 1 year ago

Mein Schwager hat so einen Mercedes B-Klasse, also mit kleiner Batterie, Tesla-Motor ~ 130km Reichweite, vor einem Jahr relativ günstig (15.000€ mit 60.000km) gekauft für den Weg zur Arbeit. Damals sehr wenige KM auf dem Tacho.

Durfte das Ding einmal probefahren und hab direkt mal vor der Haustür - aus Versehen natürlich - einen Burnout hingelegt. Das Drehmoment, das so ein vergleichsweise kleiner Elektromotor (179 PS) schon früh raushaut ist brutal.

Hat mich endgültig überzeugt, dass mein nächstes Pendelauto auch ein elektrisches werden wird. Die Familienkutsche muss aber wohl (vorerst) der Verbrenner bleiben. Hält hoffentlich noch lange und es gibt bis der abtritt auch vernünftige EV für den Anwendungsbereich, für die ich nicht 'ne Niere und den linken Lungenflügel verschachern muss.